Wie die MZ am 28. Juli berichtete, wurden Kommunalpolitiker der CDU im Landkreis Wittenberg zum Thema „Brandmauer zur AfD“ unter der umstrittenen Aussage von CDU-Parteichef Friedrich Merz abgefragt.

Weder haben es Sepp Müller (MdB) noch Bettina Lange als kommunale Stadträtin und Kreistagsabgeordnete kapiert, denn das Zitat von Sepp Müller spricht mehr als von Abgehobenheit und Überheblichkeit: „Die AfD lebe von den Sorgen und Nöten der Bürger, während der CDU die Devise vertrete, gut zu regieren. Für mich wird es keine Zusammenarbeit mit den Linken und der AfD geben“.

Und Bettina Lange meinte: „Man dürfe nicht zulassen, dass sich mit demokratischer Legitimation Kräfte entfalteten, die die Demokratie destabilisieren wollen. Rechtes Gedankengut sei unvereinbar mit ihrem christlichen Menschenbild.“

Solche Aussagen einer mehr als abgehobenen Kaste von Berufs- und Kommunalpolitikern der CDU muss man erst mal setzten lassen. Hätte die CDU gut regiert, Herr Müller, gäbe es die AfD wahrscheinlich gar nicht. So aber ist die Aussage mehr als ein schlechter Witz! Frau Lange sollte überlegen, wer hier die Demokratie destabilisiert – es war und ist nämlich die CDU im Einklang mit dem Parteienkartell, bestehend aus SPD, FDP, Linke und Bündnis90/Grüne!

Was für ein christliches Menschenbild hat denn die CDU noch, werte Frau Lange? Ihre Partei hat dies schon längst nicht mehr! Wer die Steinzeit importiert oder die traditionelle Familie & Ehe mehrheitlich im Bundestag abgeschafft hat, der hat halt nix mehr übrig für das Christliche im Namen einer einstmals konservativen Volkspartei. Oder wie interpretieren Sie, dass im August 2019 Seyran Ates nur mit „Schutzengeln“ (Personenschützer rund um die Uhr) im Wittenberger Stadthaus auftreten konnte? Woran liegt das wohl?

Wenn die kleinen Merkels (wie Müller oder Lange) eine Zusammenarbeit mit uns ablehnen oder gar der Ortsbürgermeister von Zahna das Wort Faschist gebraucht, der hat Demokratie nicht mal ansatzweise verstanden und braucht sich auch nicht über das Wählervotum wundern. Insbesondere dann nicht mehr, wenn durch die Kommunalwahl 2024 neue Stadträte und Kreistagsmitglieder die örtlichen Vertretungen (hoffentlich) wirkmächtig für den Bürger und die Demokratie gestärkt haben, um die Altparteien in die Schranken zu weisen. Damit dies auch umgesetzt werden kann, gibt es hier den Antrag auf Mitgliedsaufnahme!

Landrat Christian Tylsch als auch Enrico Schilling (Gräfenhainichen), Peter Nössler (Coswig/Anhalt) und Maik Strömer (Oranienbaum-Wörlitz) scheinen da pragmatischer heranzugehen. Es geht schließlich um die Sache, was jedoch Müller und Lange nicht im Entferntesten verstanden haben. Zwar hat Johannes Schneider unseren Stadtrat Sven Markgraf lobend erwähnt, jedoch „baut“ er mit seiner oben getätigten Aussage die „Brandmauer“ sinngemäß mit Stacheldraht und Glasscherben wieder auf.

Ein Leser unter dem FB-Beitrag des oben genannten MZ-Artikels hat es recht passend auf den Punkt gebracht:  

Ein sehr interessanter Artikel, welcher aber auch die Überheblichkeit unserer Bundestagspolitiker herauskristallisiert. Wenn man auf kommunaler Ebene nicht mit allen gewählten Bürgern zusammenarbeiten möchte, dann sollte man dort nicht kandidieren.
Auf kommunaler Ebene geht es nur gemeinsam.
Zahna benötigt einen neuen Stadtbus, welcher durch Sponsoren finanziert werden muss, weil kein Geld da ist. Soll man, wenn Herr Markgraf anfragt, sorry leider nein sagen?.
Schick bitte einen von der SPD, dann können wir vielleicht reden.
Die Aussagen von Hern Müller sind so abgehoben und zeigen eigentlich, wie schnell man nur noch global in seinem Club der Bundespolitiker denkt, wenn man angekommen ist.
Auf kommunaler Ebene da streitet man oftmals über die anzuschaffene Farbe für die Parkbank oder Mittel für neue Gardinen im Gemeindehaus.
Weil kaum noch finanzielle Mittel da sind.
Da interessiert Sacharbeit und kein Parteibuch
.“

Der Parlamentarismus ist in einer ernstzunehmenden existenziellen Krise – aber nicht wegen der AfD, sondern wegen der linken „Brandmauer“ einer links-grün ausgerichteten CDU! Dies sollten sich die Bürger und Wähler immer vor Augen halten, auch wenn Friedrich Merz erst kürzlich eine bessere „Alternative für Deutschland mit Substanz“ gefordert hat. 

Wir sind das Original – und wir werden unser Programm für Deutschland auf kommunaler Ebene, im Land, im Bund als auch in Brüssel für den Bürger umsetzen! Für ein lebenswertes Deutschland im Rahmen der europäischen Vaterländer!

Nichts ist schwieriger und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!“ – Kurt Tucholsky

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