Da hat der tapfere Sepp Müller hinter den breiten Schultern seines Parteivorsitzenden Friedrich Merz die ganz große Keule herausgeholt. Wie die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) am 13.01.2023 [1] berichtete, hatte er getwittert:

Klartext von Friedrich Merz! Wer sich nicht an unsere Regeln hält, hat in diesem Land nichts zu suchen“. Ein Edmund-Stoiber-Zitat rundet den Beitrag ab: „Wer randaliert, fliegt raus, und wer kein Deutsch kann, kommt gar nicht erst rein.

Autsch, das hat gesessen. Ein AfD-Abgeordneter wäre dafür von den korrekten Medien einschließlich der MZ in alle Ecken von rechtspopulistisch bis rechtsextrem gestellt worden. Bei Sepp Müller jedoch hat es nicht einmal für einen allgemeinen Populismusvorwurf gereicht. Ohne die Aussagen seines Parteichefs in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ am 11.01.2023 [2] wäre er wohl auch nicht so mutig gewesen. Wenn man in dessen Horn stößt, hat man vielleicht Aussicht auf innerparteiliches Zuckerbrot.

Da gehen einem die linksinfantilen Empörungstwitterer doch glatt am Allerwertesten vorbei. Mut zur Meinung im riesigen Schatten des großen Vorsitzenden! Der hat sich für seine Äußerungen den Vorwurf eingehandelt, „Populismus auf dem Rücken arabischstämmiger Menschen zu betreiben.“ Dabei ist doch die Aussage vom Elternhaus, nicht ausreichend gemaßregelte „kleine Paschas“ würden später zum Problem auf den Straßen Deutschlands werden, ohne Zweifel richtig.

Sowohl Friedrich Merz als auch Sepp Müller trifft aber der Vorwurf, mit ihren Äußerungen um die Zustimmung des Teiles des deutschen Volkes zu betteln, den sie schon lange verloren haben. Den langen Marsch der Union nach links können, wollen und werden sie damit nicht aufhalten.

Den Markus-Lanz-Auftritt von Friedrich Merz betreffend sagte Sepp Müller der MZ, es dürfe nicht alles auf die Goldwaage gelegt werden. Übertreibung in der politischen Auseinandersetzung müsse erlaubt sein. Ein echter Demagoge; seine Aussage gilt natürlich nur für ihn und seinen Parteivorsitzenden. Und natürlich für die CDU und die anderen „Parteien des demokratischen Spektrums“.

Demagogisch, mit Seitenhieben auf die AfD, geht es weiter: Der treue Merkelknecht Müller macht geltend, Angela Merkel habe bereits Kritik an mangelnder Integration geübt, als es die AfD noch gar nicht gab. Also vor 2013. Ab 2015 hat sie dann vorgemacht, wie das richtig geht mit Zuwanderung und Integration, seit 2017 mit Unterstützung ihres treuen Gefolgsmannes Sepp Müller im Bundestag! Er steht übrigens dem UN-Migrationspakt zustimmend gegenüber. Von diesem Pakt behaupten seine Apologeten, er sorge für geordnete Migration. Wer genauer hinsieht, weiß worum es geht.

Ebenfalls muss an den Aussagen beider Politiker hinterfragt werden, was denn der ausschlaggebende Punkt war, sich überhaupt so zu äußern. Die Silvesternacht 22/23 war in Berlin oder in anderen Großstädten in dieser Art nun wahrlich nichts Neues. Vor Corona war es nicht unüblich, dass mit Bums in den Jahreswechsel gefeiert wurde. Man denke da nur einmal an Köln zurück, viele weitere Beispiele lassen sich im Netz finden.

Wichtiger scheint eher ein anderer Grund: Die CDU versucht am konservativen Rand zu fischen, denn am 12. Februar finden doch dank des Berliner Verfassungsgerichtes, Marcel Luthe und weiteren Klägern Wiederholungswahlen zum Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksversammlungen statt! [3]

Jedoch sollte der Wähler – nicht nur in Berlin – einige Punkte bedenken. Es war die CDU, die sich von ihren (einstigen) Werten Stück für Stück verabschiedet hat. In früheren Zeiten plakatierte man vielsagend mit dem christlichen Kreuz in der Hand: “Rettet die abendländische Kultur … Wählt Christlich-Demokratische Union“. Auch interessant und zumindest früher zutreffend: “CDU Bollwerk der Heimat“.

Was waren das noch für Zeiten, als das hessische Urgestein Alfred Dregger (CDU) in einer Ansprache vor Abiturienten darauf hinwies, “dass es sich bei Vaterlandsliebe und Geschichtsbewusstsein um zwei Bereiche handle, die in den letzten Jahrzehnten an Unterernährung fast gestorben seien. Wir sind der Heimat, dem Vaterland, der Kirche und dem europäischen Kulturkreis in besonderer Weise verpflichtet.

Alles Schnee von gestern! Heutzutage werden durch die Abgeordneten im Bundestag, in den Landtagen, aber auch in den kommunalen Vertretungen diese Werte mit den Füßen bis zu Unkenntlichkeit traktiert. Drei Beispiele aus der Bundespolitik gefällig?

Im Rahmen einer Bundestagsrede hat “Mutti” aufgrund des Vorfalls in Fukushima die Kernkraft mit einem Handstreich abgeschafft. Es gab weder Debatten im Bundestag oder in den Ausschüssen, noch wurde Rücksicht auf bestehende Verträge mit der Wirtschaft genommen. Ebenfalls wurde Artikel 6 des Grundgesetzes (der bis dahin Ehe und Familie schützen sollte) im Handstreich einer einzelnen Person ohne nennenswerten Widerspruch der CDU-Bundestagsabgeordneten abgeschafft. Und wenn dann noch eine demokratisch korrekte Wahl in Thüringen fern der Heimat “für nichtig erklärt” wurde “und mit politisch korrektem Ausgang wiederholt werden musste”, sollte man sich als Bürger und Wähler fragen, welche Werte die CDU überhaupt noch hat.  

Das Ende der CDU wird man möglicherweise im Februar 2023 ein Stück weit in Berlin bewundern dürfen. Wenn der Spitzenkandidat Kai Wegner “Schwarz-Grün oder Grün-Schwarz präferiert”, ist die Degenerierung dieser Partei zur Unkenntlichkeit à la Italien vorprogrammiert. Die Berliner Wähler werden wahrscheinlich eher das Original (Bündnis90/Die Grünen) wählen als eine grüne CDU. [4]

Davon wird in der MZ natürlich nichts zu finden sein, schon gar nicht unter der Feder des Wittenberger Chefredakteurs Julius Jasper Topp. Schließlich wird die MZ nicht umsonst als das Hof- und Magenblatt der CDU bezeichnet. Die CDU ist, wie im Bild passend dargestellt, nur noch eine farblose und degenerierende Partei, die mit allen Mitteln versucht, sich der grünen Ideologie anzupassen. Wählerstimmen wollen schließlich generiert werden, damit die Mandate weiter bis zur Unendlichkeit gesichert sind. Politik für das Volk war gestern.

Die Wähler lassen sich leider vor den Wahlen von der einstigen “Law and Order” Partei jedes mal hinter die Fichte führen, auch dank des eigenen Unvermögens, sich selbst bei anderen Quellen oder Parteien zu informieren sowie der ständigen Propaganda der den Altparteien freiwillig angeschlossenen Medienkonzernen.

Zum Abschluss sei der Theologe Dietrich Bonhoeffer (am 04. Februar 1906 in Breslau geboren und hingerichtet am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg) zitiert, der dies wie folgt erkannt hat: “Die Macht der einen braucht die Dummheit der anderen.

[1] 

https://www.mz.de/lokal/wittenberg/kleine-paschas-cdu-abgeordneter-sepp-mueller-kassiert-nach-merz-unterstuetzung-shitstorm-bei-twitter-3522801

[2]

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/lanz-merz-silvesternacht-integration-100.html

[3]

https://www.berlin.de/wahlen/wahlen/wahlen-2023/allgemeine-informationen/

[4]

https://paz.de/artikel/cdu-zwischen-macht-und-ueberzeugung-a8158.html