Wie wir am 14. November 2021 von verschiedenen Kranzniederlegungen aus dem Kreisgebiet berichteten, war nicht klar (von Wittenberg abgesehen), ob es auch in den anderen Orten Reden zu den Veranstaltungen gab.
Da unsere Netzseite ehrenamtlich aktualisiert wird und unser Presseteam in der Regel anderen Aufgaben der Arbeit nachgeht, sei die etwas verspätete Reaktion entschuldigt. Aber worum geht es hier genau?
In dem MZ-Artikel von Boris Canje und Sven Gückel vom 15.11.2021 wurde über das Gedenken in Elster und Annaburg berichtet – und darüber, dass Jugendliche ihren Beitrag dazu geleistet haben. Was auch vom Annaburger Bürgermeister Stefan Schmidt positiv hervorgehoben wurde, um “der Jugend die Bedeutung von Demokratie und Freiheitswille zu verinnerlichen.”
Ebenfalls lobenswert zu erwähnen war die Abordnung der Bundeswehr vom Standort Schönewalde-Holzdorf mit Soldaten in Uniform. Das Denkmal dient eben nicht nur den Annaburgern mit 70 aus dem Ersten Weltkrieg oder 220 Toten aus dem Zweiten Weltkrieg, sondern ist auch eine Erinnerungsstätte für die Kinder, Frauen und Männer, die in den beiden Weltkriegen “Opfer von Gewalt, Krieg und Vertreibung” wurden. In Annaburg wurden also diese Gewalttaten vom Bürgermeister benannt, ganz im Gegensatz zu der politischen Akquise auf dem Wittenberger Friedhof. Christoph Maier von der Evangelischen Akademie steht dem Bundespräsidenten bei seiner Ansprache zum Volkstrauertag in nichts nach.
Unsere Ortsgruppe war mit dem Annaburger Stadtrat und Kreisrat Alexander Jäger und mit Roger Romanus als Mitglied des Kreisvorstandes vor Ort. Vielen Dank dafür sowie auch an den Bürgerschützenverein 1890 Annaburg e.V., der mit drei Mann die Runde verstärkt hatte.
Im Vergleich unseres Bildes mit dem Bild von Sven Gückel fehlt aus bestimmten Gründen (?) der Kranz der AfD Ortsgruppe Annaburg. Natürlich könnte man dagegen halten, dass die Linse nicht für den Kranz gereicht hat. Einfach nur ein Zufall? Allerdings hat es bei der MZ schon ein gewisses “Geschmäckle”, wenn eben dieses Gedenken von einer anderen Partei ausgeklammert wird und auch sonst kein Wort (wie über das Ablegen des Kranzes am Denkmal in Zahna durch unseren Stadtrat Sven Markgraf) verloren wird. Zumal der Artikel von der MZ erst einen Tag später veröffentlicht wurde und damit durchaus noch Zeit gewesen wäre, Ergänzungen einzuarbeiten. Gell, Herr Gückel?
Vielleicht ist der Mitteldeutschen Zeitung noch der folgende Absatz bekannt: “Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.” Der Text entstammt übrigens dem Grundgesetz, Artikel 5 Absatz 1.
Somit wurden – und werden wohl auch weiterhin – Informationen über Anträge (siehe hier oder hier), Initiativen (siehe hier oder hier), Stellungnahmen zum politischen Geschehen im Landkreis (wie hier, hier oder hier) sowie Pressemitteilungen vom Kreisverband, von den Fraktionen (siehe hier oder hier) oder unseren Stadträten ohne Fraktionsstatus (siehe hier oder hier) in der Print- und Onlineausgabe der Mitteldeutschen Zeitung “vergessen”.
Um nicht wieder das hier bereits bekannte Zitat von Mark Twain zum Abschluss benutzen zu müssen, lassen wir den Text mit einem Zitat von Fritz Pleitgen ausklingen: “Homogene Berichterstattung ist der schleichende Tod der Demokratie” – “alle Berichte nur in eine Richtung, nicht selten mit der herrschenden Meinung in der Politik. Das ist bedenklich.”