Am 25. November fand in Berlin wieder eine Friedensdemo statt, dem sich ein Marsch durch die Stadt anschloss. 

Aufgerufen hatte ein Bündnis aus zumeist Gewerkschaftern und linken Politikern, deshalb dominierte auch die rote Farbe bei den Flaggen, obwohl es ja eigentlich eine Friedensdemo sein sollte. Allerdings hat auch Die Linke verstanden, sich dem Zeitgeist anzupassen: Blau-weiße Friedenstaubenflaggen wurden mit dem Schriftzug dieser Partei mitgeführt. 

Hoch anzurechnen ist die Teilnahme von Frau Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz, die danach auch ganz vorn mitgelaufen war. Die komplette Rede von ihr vor dem Brandenburger Tor gibt es hier, Informationen über weitere Redner sind auf den NachDenkSeiten zu finden.

Die linke Ikone der Selbstdarstellung (Sarah Wagenknecht) hielt eine Teilnahme am Marsch jedoch nicht für nötig. Zum Volk sprechen aber nicht mit dem Volk laufen sind halt elementare Unterschiede – hoffentlich merkt es der Wähler im nächsten Jahr zu den Kommunal- und Landtagswahlen.

Wie bei anderen Kundgebungen auch, gab es recht große Unterschiede zu den genannten Teilnehmerzahlen von 20.000 der Veranstalter zu den 5000 der Polizei, wie sicherlich nicht nur die Berliner Zeitung bemerkt hatte. Ganz wenige aus dem Spektrum der schwarz gekleideten Gegenteilnehmer hatten bei der Masse jedoch kaum Chancen wahrgenommen zu werden.

Warum sich jedoch die Gewerkschaften so groß hervorgetan haben, bleibt wohl nicht nur eine Frage. In den Corona-Jahren war von GEW, IG-Metall und verdi nichts dergleichen zu vernehmen, obwohl es mehr als genügend Ansatzpunkte gab, die Bürger und Wähler, einschließlich der beitragszahlenden Mitglieder, gegen die Maßnahmen der Regierung mit ihren “Experten” zu unterstützen.

Anscheinend sehen die (linken) Aufrufer zu dieser Friedensdemo ihre Felle davon schwimmen, angesichts des “Rechtsrucks” in Europa bzw. durch eine immer weiter steigende Prozentzahl an Zustimmungswerten für die einzige Opposition im Lande. Da werden dann auch mal flugs rote gegen blaue Flaggen ausgetauscht. Jedoch wird dies nicht nur den Niedergang der Bundestagsfraktion Die Linke ausmachen, welche sich nach Medienberichten am Nikolaustag (Zufall, gibt es noch volle Stiefel von der Bundestagsverwaltung?) auflösen, sondern hoffentlich auch die gesamte Partei marginalisieren wird.

Eine BSW-Vereinigung bzw. wie auch immer die neue Partei heißen wird, wird mit dem derzeitig bekannten Programm nicht viel erreichen. Zwar gibt es mit Andrej Hunko einen Bundestagsabgeordneten, der im Interview mit multipolar zur AfD sich “ein inhaltsbezogeneres Herangehen … ” vorstellen kann, jedoch sind es eben nur Worte.

Und man darf auch nicht die Aussagen von Amira Mohamed Ali (“keine Abschiebungen nach Afghanistan, keine Abschiebungen nach Syrien, gar nichts”), Sevim Dağdelen und eben auch Andrej Hunko nicht vergessen: Die BSW-Protogonisten stehen nämlich für offene Grenzen und sind gegen Abschiebungen – schlicht nur “eine linke Mogelpackung”.

Es bleibt zu hoffen, dass der Wähler nicht alles glaubt, wenn ihm Honig aus dem BSW-Lager ums Maul geschmiert wird.

Zum Abschluss sei noch auf eine große Veranstaltung am 10. Dezember 2023 in Karlsruhe hingewiesen. Das Zentrum zur Aufarbeitung, Aufklärung, juristischen Verfolgung und Verhinderung von Verbrechen gegen die Menschheit* aufgrund der Corona-Maßnahmen i.G. – kurz ZAAVV, wird an diesem Tag 600 Strafanzeigen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit einreichen.

Ob es jedoch im Dezember sinnvoll ist, drei Stunden der Auftaktkundgebung zu lauschen um dann für zwei Stunden am Umzug teilzunehmen, muss jeder Teilnehmer für sich entscheiden. Diejenigen, die dort teilnehmen, kennen dies bereits aus vorherigen Veranstaltungen. Nicht nur in Berlin war die Mehrheit der Teilnehmer eher der Generation 50+ zuzuordnen. Aufgrund der bekannten Witterung im Dezember sollte das ZAAVV die Rednerzeit überdenken, anstatt drei Stunden und mehr (nach dem Umzug stehen weitere anderthalb Stunden zur Abschlusskundgebung auf dem Programm) einzuplanen.

Die Menschen sollten sich nicht ins Boxhorn jagen lassen von den Salon-Intellektuellen, die von Lumpenpazifisten reden, und auch nicht davon, als gefallene Engel bezeichnet zu werden.” – Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz

                      


In Berlin geht es halt nicht ohne verschiedene Kundgebungen an einem Tag. Die “Klimaaktivisten” hatten sich für eine Blockade der Straße des 17. Juni angemeldet – und waren wohl kläglich gescheitert. 

 

Der Flyer mit Bild eines vergangenen Tages wirkte etwas aus der Zeit gefallen im Vergleich zur tatsächlichen Situation. Zwar sammelte man sich dann doch am Großen Stern, dennoch kam die erhoffte Masse nicht zustande.

    

Durchaus richtig. Jedoch sehen die Realitäten anders aus. Bäume fällen in den Wäldern für Windkraft – oder war dieser Teilnehmer gar auf der falschen Veranstaltung? 

* Bildnachweise: K. Richter und Maik Bialek; Text vom Verfasser

Maik Bialek, Vorstandsmitglied im KV Wittenberg