Gedenken an die Bombennacht von Königsberg/Ostpreußen

In der Nacht vom 26. zum 27. August 1944 erfolgte durch die Royal Air Force (RAF) der erste massive Angriff auf Königsberg. Als Blaupause für Dresden sollte damit Stalin gezeigt werden, wie weit die RAF fliegen, Bomben abwerfen und auch noch zurückfliegen kann.

In Erinnerung an die über 5000 geschätzten Toten und ca. 200.000 Königsberger, die ihr Hab und Gut verloren hatten – und damit obdachlos wurden. Die Zerstörung der einzigartigen Bausubstanz Königsbergs war sinnlos, die im Feuersturm Verbrannten waren sinnlos – so sinnlos, wie jeder Krieg war – und auch heute noch ist.

https://paz.de/artikel/kein-abschied-von-koenigsberg-a4968.html

https://www.deutschlandfunk.de/eine-lange-nacht-ueber-ostpreussen-zwischen-koenigsberg-und.704.de.html?dram%3Aarticle_id=446759&fbclid=IwAR2lob5MGAjEf1Jhipi0seMA8MO-JzsUbglOTY38uqwWx-Ijf53uRozZSYM

https://paz.de/artikel/koenigsberg-traegt-seinen-namen-a5162.html

Wie es der Zufall im August 2016 wollte, konnte der Autor dieser Zeilen in einem kleinen An- und Verkauf in Kaliningrad in der damaligen Hufenallee/Ecke Schrötterstraße (heute Prospekt Mira/Krasnaja Uliza) die beiden Postkarten erwerben.

Nicht nur ein Bild vom alten Königsberg mit dem Unteren Fischmarkt, sondern auch eine Partie am Insterburger Stadtpark konnten damit in neue Hände gelegt werden. Insbesondere sei jedoch das Augenmerk auf die Rückseite der zweiten Postkarte gelegt. Leider ist es bisher nicht gelungen, noch mögliche Familienmitglieder oder Verwandte der angeschriebenen Familie von Herrn Gastwirt Louis Conrad Wörlitz/Anhalt „Goldener Löwe“ herauszufinden. 

Diese Postkarte, die über die Feldpost verschickt werden sollte, hat Königsberg über Umwege, Grenzen und verschiedene Systeme nach fast über 80 Jahren verlassen und wurde bei einem Vortrag über Ostpreußen vor einigen Jahren in Oranienbaum dem Veranstalter übergeben. So schließt sich der Kreis, wenn auch unvollständig.

Moralisch gesehen, ist es ebenso falsch, sich schuldig zu fühlen, ohne etwas Bestimmtes angerichtet zu haben, wie sich schuldlos zu fühlen, wenn man tatsächlich etwas begangen hat. Ich habe es immer für den Inbegriff moralischer Verwirrung gehalten, daß sich im Deutschland der Nachkriegszeit diejenigen, die völlig frei von Schuld waren, gegenseitig und aller Welt versicherten, wie schuldig sie sich fühlten.“ Hannah Arendt (1906-1975)  

Deshalb widmen wir uns im Kreisverband nicht nur der unmittelbaren Geschichte von Wittenberg, sondern halten auch die Kriegsverbrechen und die Kriegsfolgen sowie den Heimatverlust an der deutschen Bevölkerung wach – oder um Patrick J. Buchanan (ehem. amerikanischer Präsidentschaftskandidat) zu zitieren: „Die Welt weiß alles, was die Deutschen begangen haben, sie weiß aber nichts darüber, was den Deutschen angetan wurde.„ 

Maik Bialek, Vorstandsmitglied im KV Wittenberg

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