Zum Tag des offenen Denkmals – ein Blick nach Reinharz

 

Nach vielen Jahren eines nur äußerlichen Betrachtens des Wasserschlosses mit dem ehemals barocken Garten bot sich am Tag des offenen Denkmals am 8. September nun endlich wieder eine Chance, sich dem Inneren des zwischen 1690 bis 1701 errichteten Gebäudes zu widmen.

Der Heimat- und Traditionsverein Reinharz e.V. hatte an diesem Tag zur Einweihung des kleinen Gerätehauses gegenüber der Kirche geladen – und bot ab 10.00 Uhr ein kleines Programm mit dem Umzug der „Spritze“, einer Geräteausstellung im wiederauferstandenen Spritzenhaus und den offenen Türen von Kirche und Schloss. Das bürgerliche Engagement zum Erhalt dieses kleinen Gebäudes ist gegenüber den Widrigkeiten der Bürokratie mehr als hoch anzurechnen, schließlich war der Abriss bereits beschlossene Sache – unter Zustimmung des Denkmalschutzes, wie im Artikel der MZ vom 06.09.24 nachzulesen ist (allerdings mit Bezahlschranke).

Die Volksfeststimmung auf dem Schlosshof war bei bestem Wetter gebucht. Viele einheimische Bürger, Gäste als auch Radtouristen nahmen nicht nur das historische, sondern auch das kulinarische Angebot mit Speisen und Getränken an. Und um dies noch perfekt zu machen, konnten auch noch zwei Mandatsträger aus dem Bad Schmiedeberger Stadtrat begrüßt werden – einige Gespräche mit den Bürgern schlossen sich an. So soll es auch sein, denn „privat“ ist man halt als Stadträtin bzw. Stadtrat eben selten. Danke an Susan und Guido!

Von den Schlossbesitzern konnte leider keiner vor Ort sein, jedoch konnten die Besucher auf zwei (oder sogar mehr) Ortschronisten zurückgreifen. Durch bauliche Maßnahmen waren zwar nur einige Räume des Erdgeschosses zu erkunden, was jedoch keinen Abbruch am Staunen der Teilnehmer gab.

Zur Geschichte des Wasserschlosses soll auf einen kurzen Artikel der bekannten und „freien“ Enzyklopädie hingewiesen werden. Eine weitaus bessere Erklärung, einschließlich eines Bildes wie das gesamte Ensemble mit ausgedehnten Wasserlandschaften hätte einmal aussehen sollen, bietet Wilhelm Joliet mit dem Artikel: „Die Geschichte der Fliese“ – von denen auch wir einige Bilder beisteuern können.

Bevor wir diese jedoch zeigen, sei auf das folgende Bild mit einer oft getätigten Aussage hingewiesen. Hierbei soll es sich nach den Ortschronisten um die Tochter des Grafen handeln, die sich nicht standesgemäß mit einem Burschen getroffen hatte und vom Vater (rechts etwas versteckt im Bild) erwischt wurde – der sie dafür als Abschreckung für andere Mädchen einmauern ließ.

Ob sich dies tatsächlich so zugetragen hat oder eher in das Reich der Legenden gehört, kann ohne nähere Aktenlage nicht beurteilt werden. Vielleicht werden bei der Sanierung der anderen Räume noch die einen oder anderen Hinterlassenschaften der ehemaligen Besitzer gefunden oder auch die von Besuchern angesprochenen unterirdischen Gänge zur Kirche und zur Elbe – letzteres dürfte dann tatsächlich einer ganz groß gestrickten Legende zugeordnet werden …

Zum Abschluss ist anzumerken, dass es im AfD-Kreisverband Wittenberg Mitglieder gibt, die nicht nur die aktuelle Politik im Auge haben, sondern auch die reichlich im Landkreis Wittenberg vorhandene Geschichte. Nachzulesen am Beispiel der Wittenberger Streifzüge zur Auftaktveranstaltung zum Tag des offenen Denkmals am 12. September 2021 mit alten und neuen Bildern in der direkten Gegenüberstellung.

Auch das macht uns halt aus! AfD Wittenberg – wir sind mittendrin!

    

    

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