Wie im letzten Jahr soll auch in diesem Jahr an die Bombardierung von Königsberg/Ostrpr. in der Nacht vom 26. zum 27. August 1944 durch die Royal Air Force (RAF) erinnert werden.

Über 5000 Tote und ca. 200.000 Obdachlose waren damit zu beklagen. Zerstört wurden jedoch nicht nur Leben und Existenzen, sondern auch eine einzigartige Bausubstanz. Was davon übrig geblieben ist, kann an den Artikeln aus den beiden letzten Jahren erlesen werden (siehe hier und hier).

Bischof Maximilian Kaller hat das Elend, was von den seinerzeitigen Machthabern ausging, am großen Diözesan-Wallfahrtstag am 9. September 1934 wie folgt beschrieben (Zitat aus: Widerstand gegen den Nationalsozialismus im Nordosten, be.bra wissenschaft verlag GmbH, ISBN 978-3-95410-265-5):

“Die Zahl der Irrlehren in unseren Tagen ist groß. Mit Schmerz stellen wir fest, daß gerade im letzten Jahre Strömungen und Bewegungen in unserem Vaterland aufgetreten und erstarkt sind, welche sich gegen die Grundwahrheiten der kath. Kirche wenden und auf eine neue Religion, eine deutsche Nationalkirche hinzielen, die begründet werden soll mit dem Mythos des Blutes und der Rasse. Dieser neue Glaube hat nichts mehr zu tun mit dem, was die ewige göttliche Wahrheit uns gelehrt hat. Dieser menschliche Glaube ist menschliche Erfindung. Demgegenüber stellen wir die ewige, unveränderliche Wahrheit in den Vordergrund: Ich glaube an Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer des Himmels und der Erde. Ich glaube an Jesus Christus, den eingeborenen Sohn, unseren Herrn, der aus Liebe zu uns Menschen, und um uns zu retten, die menschliche Natur angenommen hat, der gelitten hat und am Kreuze gestorben ist, um uns zu erlösen; der als Sieger über Tod und Leben auferstanden ist, der wiedergekommen wird, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den hl. Geist, der uns das ewige Leben gibt und uns zum Vater führt.”

Zu dieser Zeit gab es also noch geistliche Würdenträger, die die neue Zeit erkannt hatten und davor eindringlich warnten – und dies zumeist mit ihrem Leben und das ihrer Familien bezahlten.

Es darf daran erinnert werden, dass der Königsberger Wehrkreispfarrer Ludwig Müller zum Führer der Deutschen Christen am 27. September 1933 mit der Nationalsynode in der Stadt der Reformation (Wittenberg!) ernannt wurde. Den Zusatznamen Lutherstadt hat Wittenberg zwar nicht gleich 1933 bekommen, sondern erst 1938 – nur wird dies in der Geschichtsschreibung kaum berücksichtigt.

Wo die beiden großen Konfessionen heute stehen, mag sich jeder selbst beantworten. Ich hatte dieses Thema schon im Juli 2020, im März 2021 sowie hier thematisiert.

Wiederholt sich vielleicht die Geschichte? Karsten Montag hat auf den NachDenkSeiten (NDS) eine Abhandlung verfasst und Daten am Beispiel des Ersten Weltkrieges dem Kriegsverlauf in der Ukraine gegenübergestellt – sollte man gelesen haben!

Drei große Kräfte regieren die Welt. Dummheit, Angst und Gier.” – Albert Einstein

Maik Bialek, Vorstandsmitglied im KV Wittenberg