Über die unbefriedigende Situation der Wittenberger Innenstadt wurde zuletzt viel diskutiert. 2017 und was kommt danach. Vor allem Leerstand. Unser Mitglied im Stadtrat (Dirk Hoffmann) äußert sich zum letzten Artikel vom 21.5. in der MZ zu diesem Thema:
Ja, es ist richtig. Viele Läden stehen leer. Kein schöner Zustand für unsere Stadt. Daß sich hier etwas ändern muß ist klar. Darüber wurde in den vergangenen Wochen öfters in der MZ berichtet.
Nun melden sich Personen und meinen alles besser zu wissen, ohne aber eine wirkliche Lösung parat zu haben. Allen voran ist da Stadtrat René Stepputtis (SPD). Er beklagt den Leerstand und regt sich über den Stadtordnungsdienst auf, der zu viele Strafzettel für falsches Parken ausstellt.
Was aber sind die Ursachen für den Leerstand? Liegt es evtl. auch daran, daß in regelmäßigen Abständen die Gewerbesteuer erhöht wird? Und dann werfen wir mal einen Blick zurück, wer denn im Stadtrat für diese Erhöhung gestimmt hat. Es war die SPD-Fraktion, deren Mitglied René Stepputtis ist. Ebenso hat er für die Aufstockung des Stadtordnungsdienstes gestimmt. Den ruhenden Verkehr zu überwachen ist selbstverständlich eine Aufgabe des Stadtordnungsdienstes, das war von Anfang an klar. Hier beklagt sich also einer über etwas, was er selbst mit veranlaßt hat.
Über die Parksituation in Wittenberg kann man sich streiten, aber eine Katastrophe ist es wahrlich nicht. Im Arsenal findet sich so gut wie immer ein freier Stellplatz.
Gute Ideen von René Stepputis? Mangelware! Außer klugen Hinweisen an den Gewerbeverein, dieser „sollte sich den Hut aufsetzen…“. Ein eigener Vorschlag jedenfalls ist nicht erkennbar.
Und wenn die Herrschaften Behrendt und Schubert wollen, daß die MZ über die Zustände in unserer Wittenberger Innenstadt nicht mehr berichten soll, so kann man nur mit dem Kopf schütteln. Das ist Realitätsverweigerung. Indem man die Probleme nicht offen anspricht, werden diese mit Sicherheit nicht gelöst.
Was aber könnte man tun um die Wittenberger Innenstadt zu beleben? Von mir ein Vorschlag: Vorab will ich daran erinnern, daß vor einiger Zeit teure sogenannte Stadtmöbel für die Bürgermeisterstraße angeschafft wurden, das waren mehrere Zehntausend Euro, die den Haushalt belastet haben.
Anregung an alle Wittenberg Händler: Jeder kauft eine Sitzbank und stellt diese vor seinen Laden. Und die Stadtverwaltung verzichtet auf einen Antrag zur Genehmigung und somit auf eine Verwaltungsgebühr. So haben alle etwas gekonnt. Die Verwaltung hat keinen Aufwand, die Händler haben etwas für die Kunden getan und eine zusätzliche Werbemöglichkeit. Und die Touristen und auch die Wittenberger verweilen länger in der Stadt. Möglicherweise kommen sie dadurch auf die Idee noch etwas Weiteres zu kaufen.
https://www.mz-web.de/wittenberg/laeden-in-der-altstadt-der-leerstand–tut-schon-weh–30425646