Es wurden nicht nur die erwähnten Einwohneranträge an die Bürger verteilt (diese bitte am kommenden Sonntag bzw. Montag ausgefüllt wieder mitbringen), sondern auch Rosen und Gebäck für die Beamten – als kleine Dankesgeste. Auch wenn das die Wittenberger Polizeichefin überhaupt nicht gut fand und sich brüsk gegen diese Art der „Vereinnahmung“ ausgesprochen hatte, war hinter den Masken dann doch die eine oder andere positive Regung erkennbar. Danke Wittenberg!
Wie so oft bei der Mitteldeutschen Zeitung (MZ) üblich, finden sich solche Gesten natürlich nicht in den Print- und Onlineausgaben für den „gut“ informierten Durchschnittsleser wieder. Dafür, dass der oder die Pressevertreter eine ganze Weile mit unterwegs waren, hätte diese Aktion durchaus ins Auge fallen müssen. Eine andere Aktion hat dagegen mehr Widerhall in den Medien gefunden – und wohl nicht nur da.
Was da noch als Nachspiel seitens der Behörden kommen mag, konnte man auf der Facebook-Seite des Landkreises Wittenberg schon einen Tag später nachlesen. Weitere „Maßnahmen“ werden vielleicht am kommenden Montag folgen oder was hat die Versammlungsbehörde noch in petto? Garniert wird der Post interessanterweise mit dem Grundgesetz – genau von diesem hat sich die CDU schon längst verabschiedet.
Die ersten beiden Buchstaben dieser Partei sind schon längst im Orkus der Geschichte von der allumfassenden gefühlskalten (ehemaligen) Kanzlerin entsorgt worden, und das bereits weit vor Corona! Der letzte Buchstabe könnte noch für eine Union mit rot, grün und dunkelrot stehen – eigentlich mit (fast) allen anderen Parteifarben. Adenauer & Co würden angesichts dieser desolaten CDU im Grabe rotieren! Der „Merkel-Applausverein“ beinhaltet jedoch schon längst keine konservative oder bürgerliche Mitte mehr. Diese Partei ist dank „Mutti“ und ihrer Abnicker und Claqueure im Bundestag wie in den Landtagen bis auf sehr wenige Ausnahmen (was auch für die kommunalen Vertretungen zutrifft, insbesondere im Wittenberger Stadtrat) seit Jahren nach links gerückt! Die bürgerliche Mitte, wie es immer so schön heißt, wird seit 2013 durch die AfD vertreten!
Zurück zum eigentlichen Thema: Schätzungsweise dürfte die Marke von zweitausend Spaziergängern überschritten worden sein. Die Angaben bei der MZ mit „in der Spitze etwa 1900 Personen“, lässt durchaus Spielraum für weitere Zahlen. Zumindest begibt man sich mit dieser Formulierung nicht so ganz auf´s Glatteis. Vielleicht sollten wir uns auch eine Software wie die Behörden zulegen, die sich durch die Videos durcharbeiten und wohl auch nicht nur die Teilnehmer zählen kann? Kleiner Scherz, machen wir natürlich nicht.
Gleichwohl ist das „Kunstobjekt“ der behördlichen Begierde diskussionswürdig, jedoch alle Spaziergänger in eine „Reihe mit Brandstiftern und Mördern“ zu stellen ist ebenso kritikwürdig. Vielleicht wäre ein Gespräch am runden Tisch eine bessere Alternative, als sich gegenseitig über die Medien den eigenen Standpunkt vor den Latz zu knallen? Versuch macht klug!
Nachdem die MZ fast drei Tage gebraucht hat, um auf die im ersten Artikel erwähnten Listen einzugehen, wurde am heutigen Tage geliefert. Allerdings erweckt nicht nur die Formulierung bei Matthias Lieschke (MdL) Widerspruch, wie die Kommentare auf der MZ-Seite zeigen. Auch ein gewisses Framing kann man dieser Zeitung nicht absprechen, wenn einerseits am Dienstag etwas von Listen berichtet wird, im Artikel vom Donnerstag jedoch das Kleingedruckte des Einwohnerantrages zu Besorgnis führt, weil da zwei AfD-Mitglieder aufgeführt sind, die nicht als solche benannt wurden? „Ach du meine Nase“ – würde wohl Frau Elster sagen – spielt das eine Rolle bzw. wird überhaupt noch bei der MZ recherchiert? Unser Einwohnerantrag ist seit dem 16. Januar 2022 (Sonntag!) nicht nur auf unserer Netzseite hinterlegt, für jeden einsehbar der es wissen möchte!
Solche Anträge hätten sich übrigens auch die anderen Parteien zu Nutze machen können, aber da werden lieber von SPD/Linke/Grüne/Die Partei die Spaziergänger ausgegrenzt und verantwortlich gemacht, siehe hier. Interessantes Detail am Rande: Diese Petition hat seit dem 17. Dezember 2021 gerade mal 2637 Unterschriften erhalten, nicht allzu viel, oder? Es bleibt festzuhalten: Die AfD macht sich nicht nur das Kommunalverfassungsgesetz von Sachsen-Anhalt (KVG LSA) zu eigen und setzt damit die rechtlichen Möglichkeiten um – was legitim ist. Andere Parteien bekommen so etwas nicht auf die Reihe und pöbeln lieber per Petition auf die Spaziergänger ein. Frage: Wer macht jetzt hier Kommunalpolitik?
Lassen Sie sich nicht von den etwas unvollständigen Darstellungen in der Zeitung beeindrucken. Die Entscheidung nach § 25 KVG LSA trifft die Vertretung – hier der Kreistag in einer öffentlichen Beratung! Nicht alleine der Landrat oder das Rechtsamt und auch nicht der Pressesprecher!
Zum Abschluss folgt die Bildstrecke vom Spaziergang, um auch der Netzgemeinde außerhalb von Facebook Informationen zukommen zu lassen. Die kleine Routenänderung vom Montag wird allerdings nicht die letzte bleiben und hat auch nichts mit einer bestimmten Straße zu tun (wie einige Spaziergänger am Montag meinten). Bewegte Bilder gibt es in ungeschnittener Form hier anzuschauen, hoffentlich ohne Entfernung des Videos durch YouTube.
Ankündigung: Am Sonntag geht es erneut um 18.00 Uhr auf dem Coswiger Marktplatz und zeitgleich in Jessen zum Spaziergang, Termine gibt es hier: https://afd-wittenberg.de/termine/
“Leisten wir einen zivilisierten, demokratischen, intelligenten und herzvollen Widerstand.”