Am traditionellen Handwerkersonntag zum Wittenberger Stadtfest ging es beim jährlichen Handwerkerfrühshoppen der Kreishandwerkerschaft Wittenberg um die Lehrlingsausbildung – und für die Leser der Netzseite zur Vervollständigung unseres Angebotes neben dem bereits verfügbaren Beitrag auf Facebook.

Die Handwerksmeister kritisierten den Umfang der schulischen Ausbildung und dass durch die Fülle des Stoffes das schlichte Schreiben und Rechnen nach 10 Jahren der Schulausbildung nicht vorhanden ist.

Es erfolgte ein Aufruf, dass alle Parteien nicht nach Parteibuch entscheiden sollen, sondern gefälligst zum Wohl des Handwerks.

Matthias Lieschke als Handwerksmeister und Landespolitiker sagte dazu: “Fehlende Lehrlinge werden das Hauptproblem in den nächsten Jahren sein. Allein im Bereich Wittenberg-Dessau kamen auf 2800 Ausbildungsstellen nur 1500 Bewerber. Nicht nur hier zeigt sich, dass wir unser Handwerk attraktiver gestalten müssen. Wir werden im nächsten Plenum bereits einen neuen Anlauf starten. Seien sie gespannt!”


Ein Kommentar zur Veranstaltung unseres Vorstandsmitgliedes Maik Bialek:

Fast ausnahmslos befürworteten alle Redner die Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg. Fragen zur dritten Toilette – anstatt das durchaus vorhandene Geld lieber in die Ausbildung und Nachwuchsgewinnung zu stecken – sorgten für allgemeine Heiterkeit in der Runde, außer bei Frau Dr. Hugenroth (Grüne) und wahrscheinlich auch bei Sven Paul (SPD).

Dieser sprach sich in diesen anderthalb Stunden für Mehrheiten aus, um das Handwerk auf kommunaler, aber auch auf höherer Ebene zu stärken. Klingt interessant. Wenn jedoch 20% Wählerschaft für die AfD mehrheitlich von der SPD in Bund, Land und Kommune ausgegrenzt werden, ist dies nur Augenwischerei für das Wahlvolk. “Politik gestalten und Mehrheiten für das Handwerk zu finden” sind eben nur leere Worthülsen einer untergehenden Volkspartei.

Frau Dr. Hugenroth sieht ihre Partei auf kommunaler Ebene in den Bereichen der Schulbildung verortet – und (jetzt kommt wohl der wichtigere Teil) um “Bürgersteige abzuflachen für die Fahrradfahrer” – sprachs und setzte sich. Ein historisches Gewand zum Lutherfest zu tragen macht eben eine noch längst nicht zur Königen unter den Blinden. Wer am Volk (oder besser: am Bürger) in Berlin, Magdeburg oder in Kreis und Stadt vorbei regiert bzw. Anträge der AfD-Fraktionen ablehnt, bekommt auch von der Handwerkerschaft keinen Beifall.

Beispiele von den Handwerkermeistern gab es reichlich – wenn es eben nicht funktioniert, und das ist recht häufig festzumachen am Thema der Allgemeinbildung. Allerdings nutzt auch die beste Schulbildung und die Ausbildung in einem Handwerksbetrieb nichts, wenn “der Onkel aus Köln anruft”, um den neuen engagierten Mitarbeiter für “La Familia” im Restaurant zu verheizen.

Sinnfreie Regelungen der Grünen-am-Bürger-vorbei-Politik wie die Reduzierung von Fahrspuren in der Hauptstadt zugunsten von großzügigen Radfahrstraßen führen zu zusätzlichen Staus und Arbeitszeiten der Handwerksbetriebe – so Volker Scheurell – und damit auch zu weiteren Kosten, neben den anderen Preissteigerungen beim Material, Diesel, Mindestlohn & Co.

 

Die MZ war zwar mit Thomas Klitzsch vertreten, hat jedoch nur einen kurzen Printartikel zu Texte gebracht. Dennoch neutral verfasst, man kam ohne die üblichen Parteinennungen hinter den Personen aus und hat allgemein formuliert. 

Nur im Frieden kann das Handwerk gedeihen. Darum üben wir Gottesfurcht, bleiben wir einfach und arbeiten wir fleißig … .“ – so Wilhelm II. (1859-1941)