Auslöser zum Leserbrief eines uns bekannten Nutzers unserer Netzseite ist der Artikel des linken K(r)ampfblattes vom 10.06.2023 – welcher allerdings vorher zum Verständnis gelesen werden sollte.

Nun zum Leserbrief: Dieses linke Kampfblatt sollte erst einmal lernen, wie man die Städte in Mitteldeutschland richtig benennt: Jüterbog wird von den Einwohnern “Jüterbock” gesprochen. Da ist kein Platz für ein zweites R. Vielleicht denken die Herrschaften an Göteborg. Es mag sein, daß sie dort schon im Urlaub waren, in Jüterbog sicher noch nicht.

Seit Jahren gibt es in Norden des ehemaligen Truppenübungsplatzes (TÜP) Jüterbog immer wieder extreme Großfeuerlagen. Der gleich östlich der Stadt gelegene anderthalbmal so große TÜP Heidehof (siehe Karte) hat genau die selbe Vegetation. Er ist mindestens ebenso trocken und ist vor allem genauso munitionsbelastet wie der TÜP Jüterbog.

Doch seltsamerweise sind hier derzeit keine Großbrände zu verzeichnen. Auch die an den TÜP Jüterbog angrenzenden zivilen Wälder sind offensichtlich nicht betroffen. Als Grund werden immer wieder alte Munitionsreste/Blindgänger angeführt. Im preußischen Heer wurde nach jedem Schießen ein Munitionssuchkommando losgeschickt, das mit hohen Prämienzahlungen (für eine korrekte Arbeit!) Blindgänger markierte, die dann von Feuerwerkern entschärft wurden. Erst die Sowjets waren recht schlampig beim Umgang mit verschossener Munition, was wie gesagt auf dem Heidehof gleichermaßen der Fall ist.

Nun weiß auch der Laie, daß eine hohe Temperatur ein sicherer Weg zur Munitionsvernichtung ist. Spätestens nach dem zweiten Brandgeschehen am gleichen Platz sollten sich die militärischen Hinterlassenschaften entschärft haben. Aber nun brennt es im selben Gebiet seit fünf Jahren schon das dritte oder vierte Mal – abgesehen von den Bränden in den Jahrzehnten zuvor.

Als am Donnerstag bei einem militärgeschichtlichen Vortrag in Luckenwalde diese Argumentation vortragen wurde, rief jemand aus dem Saal: “Das ist die Windkraftlobby”. Zum eigenen Schutz wurde erwidert: “Das haben Sie gesagt!”


Wie man hört, hat die brandenburgische Forst ebenso wie im Harz die sachsen-anhaltinische aufgrund von Einfluss “grüner” Weltverbesserungsideologien auf Empfehlung irgendwelcher realitätsfremder “Experten” in den Hochschulen (“Folge der Wissenschaft … “) mit der althergebrachten Praxis Schluß gemacht, nach einem Feuer das Totholz gründlich wegzuräumen. Nun soll es neuerdings an Ort und Stelle verrotten und zu Humus und Pflanzennährstoffen werden. Gerade für das nächste Feuer ist somit ausreichend Nährstoff vorhanden.

Zum Glück hat man in Magdeburg nach der letzten Landtagswahl 2021 die Grünen vor die Tür gesetzt und im vorherigen Jahr durch Großbrände im Harz mit dieser zerstörerischen Praxis aufgeräumt. Mittlerweile sind nicht nur Schneisen für die Löschtrupps vorhanden, auch Löschflugzeuge aus Italien wurden getestet – die übrigens sehr gut zur Löschung der Brandherde beigetragen haben und auch nicht extra landen müssen.

Der Flughafen Halle/Leipzig kommt als Stützpunkt für Löschflugzeuge in die Auswahl – allerdings nur für bestimmte Regionen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Es bleibt zu hoffen, dass Brandenburg nicht bei jedem Brand ein Löschflugzeug aus Sachsen-Anhalt ausleihen muss und man in Potsdam die Notwendigkeit endlich erkennt, eigene Löschflugzeuge oder anderes Gerät zur Waldbrandbekämpfung anzuschaffen.

Im rbb-Artikel vom 28.07.22 hatte man sich gegen eine Beschaffung von Löschflugzeugen und Löschpanzern ausgesprochen. Allerdings sollten sich auch die Akteure des rbb-Artikels nicht nur die Internetseite des LfU (Landesamt für Umwelt) zu militärischen Altlasten in Brandenburg anschauen, sondern auch vom Feuerwehrmagazin – welches bereits im Artikel vom 26. März 2021 ausführlich berichtete. 

Wenn man jedoch meint, man sehe keinen Bedarf, ist dies schon hochgradig verantwortungslos – aber mit solchen Politikern ist ja nicht nur das Land Brandenburg “gesegnet” … 

Übrigens braucht es keinen TÜP oder ein sonstiges Altlastengelände um Brände zu verursachen. Am Beispielbild vom Klödener Riß aus dem letzten Jahr ist zu sehen, wie grüne Ideologie immer noch nachwirkt und für die Feuerwehr kaum ein rechtzeitiges Durchkommen möglich sein dürfte.

* Ergänzungsbeitrag vom 12.06.2023, 23.41 Uhr: Da einige Leser einen Tippfehler im Ortsnamen von “Jüterborg” vermuteten, sei auf den folgenden Sachverhalt hingewiesen: Da nach guter journalistischer Praxis in unserer Artikelüberschrift die Überschrift vom Artikel des Hamburger Magazins als Zitat übernommen wurde, ist auch der dort angefallene Fehler mit zu übernehmen. Darauf ausgehend gab es eben den oben besagten Leserbrief, der sich im zweiten Absatz damit beschäftigte.

Das nun der SPIEGEL nicht nur seine Artikelüberschrift und damit auch automatisch den Link berichtigt hat, wäre so schlimm nicht – sofern man darauf hingewiesen hätte. Die werten Journalisten haben dies jedoch gänzlich unterlassen. Es könnte damit der Eindruck entstehen, dass wir mit dem Tippfehler uns lächerlich machen sollen. Der Originallink liegt uns zwar vor, jedoch kein Ausdruck des Artikels mit dem Buchstaben “R” im Stadtnamen – man sollte eben gleich die Fehlerquelle sichern …

** Unser Ergänzungsbeitrag vom 30.06.2023: Wie der Tagesspiegel im Artikel vom 22.06.23 mitteilte, gibt es ein erstes Ergebnis der erfolgreichen Ermittlungen:

Nach mehreren Bränden im Bereich Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) hat die Polizei einen mutmaßlichen Brandstifter gefasst. Das teilten die Staatsanwaltschaft Potsdam und die Polizeidirektion West am Donnerstag mit. Das Amtsgericht Brandenburg an der Havel erließ gegen den 39-jährigen Mittelmärker Haftbefehl wegen zweifacher Brandstiftung. Die Taten soll er am 12. Mai und am 13. Juni verübt haben. Möglicherweise ist der Mann aber noch für weitere Brände verantwortlich. Die Ermittlungen laufen. Kriminalisten und weitere Einsatzkräfte der Polizeidirektion West nahmen den 39-Jährigen am Mittwoch fest und durchsuchten aufgrund eines richterlichen Beschlusses seine Wohnung. Den Angaben zufolge ist der Mann einschlägig vorbelastet.
In den vergangenen Wochen seien vermehrt Brandstiftungen im Bereich der Kommune gemeldet worden, teilte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag mit. Daraufhin sei eine Ermittlungsgruppe gebildet worden. (mit dpa)

Weder ist also der ideologisch verortete Klimawandel noch die Munitionsbelastung für die Brände verantwortlich zu machen – es war ein Pyromane!