Produktionsdrosselung bei SKW – und nun?

Nein, es ist genau keine Hiobsbotschaft! Es war schlichtweg nur eine Frage der Zeit! Die „besorgten“ Bürger – namentlich der „parteilose“ Wittenberger Oberbürgermeister sowie der neue Landrat von der CDU – sollten sich hier allerdings nicht so wichtig nehmen.
Schon gar nicht muss nach Hilfen vom Bund und der EU gesucht werden – oder soll der Steuerzahler auch noch dafür aufkommen? Wer nicht nur zur BTW21 mehrheitlich die beiden grünen Parteien CDU und SPD gewählt hat, braucht sich über steigende Energiepreise nun wahrlich nicht wundern.


Soweit zur Übereinstimmung mit dem Post auf Facebook vom 09. Oktober. Mit den folgenden Zeilen erlaube ich mir, meine Meinung darzustellen. Dies deckt sich zu diesem Thema nicht unbedingt mit den Zeilen der AfD-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt, jedoch sollten auch unterschiedliche Meinungen erlaubt sein.

Es ist übrigens nicht nur ein Problem der Chemieindustrie von Sachsen-Anhalt, was leider recht einseitig von der AfD-Landtagsfraktion als solches beleuchtet wurde. Ebenso steigen die Energiekosten des heimischen Mittelstandes – bisher ein Kernthema der AfD (und hoffentlich auch noch weiterhin?). Beim Bäcker, Fleischer oder Gastronom, bei denen Gas für die Produktion eine nicht zu unterschätzende Größe darstellt, aber auch bei den vielen anderen Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe sind die Preissteigerungen ebenfalls vorhanden. Was folgt, ist der übliche Kreislauf. Die Preise müssen zwangsläufig angepasst werden, Lebensmittel und Dienstleistungen werden teurer, der Kunde bleibt aus und kauft lieber in Supermärkten sein täglich Brot. Womit ich dann bei SKW bzw. dem Mutterkonzern Agrofert und deren Beteiligungen bin.

Hat man in der AfD-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt schon vergessen, wie viel Steuergelder Agrofert bzw. deren Beteiligungen von der Landesregierung erhalten hat? Die modernste Brotfabrik Europas wurde mit der Förderhöchstsumme von 11,25 Millionen Euro vom Land bedacht (u.a. wurde dafür das Werk in Weißenfels geschlossen, nur so nebenbei erwähnt). 

Die handwerklich strukturierten Betriebe können sich allerdings keine eigenen Betriebskindergärten, Ärztezentren oder Schauobjekte leisten (wie am Wittenberger Marktplatz in bester Lage zu sehen ist), um Gewinne und Verluste im großen Stil gegenzurechnen. Ebenfalls sind Spenden für Schulen oder Kindergärten für die Stadt vom Bäcker um die Ecke nicht drin! Es gibt ja nicht einmal mehr richtige Bäcker in der Wittenberger Innenstadt – Bäckereifilialen allein machen keinen Teig, die backen auf und verkaufen angelieferte Waren! 

„Alles für unsere Heimat“? Zur Heimat im Landtagswahlprogramm von Sachsen-Anhalt gehören natürlich auch die (wenigen) Industriebetriebe, die nach der friedlichen Revolution noch übrig geblieben sind, aber eben auch der Mittelstand, wie richtig im Programm zur LTW21 unter Punkt VII, Ziffer 10 ff aufgeführt. Eine ausschließliche Fokussierung auf die Chemieindustrie prellt Wählerschaften ab, die ihre vielleicht noch einzige Hoffnung in die AfD gesetzt haben. Hier sollte die AfD-Landtagsfraktion gegensteuern, denn es sind eben auch die Handwerksbetriebe, die den Laden mit Abgaben und Steuern am Laufen erhalten und sich nicht ihre Umsätze aus anderen Sparten schön rechnen können! 

All diese Steigerungen haben sicherlich auch etwas mit dem Weltmarktpreis zu tun, jedoch liegen die Fehler im System im eigenen Lande! Wer das Klima der Welt von Deutschland aus retten will, wird kurz oder lang baden gehen, dann allerdings ohne warmes Wasser! Ja, Deutschland hat gewählt. Diese Wahl gilt es dann auch zu bezahlen – Hilfen vom Bund oder der EU für die Großindustrie werden da nicht viel bringen und beschädigen nebenbei den Mittelstand – das Kerngebiet der AfD. 

Maik Bialek, Vorstandsmitglied KV Wittenberg

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