Das Gedenken zum 20. Juli 1944 erfolgt in diesem Jahr von den masurischen Originalschauplätzen Steinort und Rastenburg. Es sei hier zuerst an den letzten Besitzer von Steinort und aktiven Widerstandskämpfer Heinrich Graf von Lehndorf erinnert.
Es bleibt zu hoffen, dass die Bauarbeiten auf Steinort weiter Fahrt aufnehmen und man in den nächsten Jahren ein würdiges Gedenken mit dem gesamten baulichen Ensemble (einschließlich des Parks) finden kann. Der Besuch spiegelt hier übrigens den Bauzustand vom Juli 2021 wieder, es ist also noch viel zu tun.
Oberst Claus Schenk Graf zu Stauffenberg sowie seine Mitstreiter sollen hier natürlich nicht vergessen werden. Henning von Tresckow, Helmuth James Graf von Moltke, Hans Oster oder Werner von Haeften sind nur vier Personen von vielen, die im Schatten der Symbolfigur stehen – neben der allseits populären Sophie Scholl.
Jedoch soll auch an ihren Bruder Hans Scholl erinnert werden, der seine Schwester erst recht spät in die Pläne eingeweiht hat – um die Mitglieder der innersten Kreises der „Weißen Rose“ um Alexander Schmorell, Christoph Probst, Will Graf und dem Professor Kurt Huber nicht zu vergessen, die ebenfalls alle zum Tode verurteilt wurden.
Ebenfalls soll in der Umgebung von Wittenberg an den Widerstandskämpfer und ehemaligen Leipziger Oberbürgermeister Karl Friedrich Goerdeler erinnert werden, der im Rittergut Ranisdorf (bei Herzberg) von Kraft Freiherr von Palombini kurzzeitig untergebracht worden war und nach der Flucht in Richtung Gerbisbach verhaftet und hingerichtet wurde (nachzulesen hier).
Das Zögern von Generalität und Obristen zieht sich jedoch wie ein roter Faden durch die Geschichte. In der heutigen Zeit um Uniformen für schwangere Soldatinnen, Verteufelung des G 36 oder eine gendergerechte Bezeichnung der Einmannpackung (vielen Gedienten als EPA bekannt) ist wohl kaum mit Widerstand zu rechnen. Ausnahmen (wie z.B. beim Generalleutnant a. D. Joachim Wundrak) bilden da tatsächliche Einzelfälle, die Masse scheint jedoch der gern austauschbaren weiblichen Führung zu huldigen. Selbst die gewerkschaftliche Vertretung (Deutscher Bundeswehrverband – DBwV) bläst mit in das Horn – wie der Verfasser dieser Zeilen bereits am 16. August 2020 festgestellt hat.
Maik Bialek, Vorstandsmitglied im KV Wittenberg