Im Super Sonntag der letzten Ausgabe (Nr. 24 vom 12./13. Juni 2021) ist in der gedruckten Ausgabe für Lutherstadt und Landkreis Wittenberg zu lesen:

“Mit großem Bedauern hat die Lutherstadt Wittenberg im Mai 2021 alle Spiegelverkleidungen der beiden unteren Spiegelstege auf dem Bunkerberg abmontieren lassen. Grund für dieses Vorgehen der Stadt sind die unverhältnismäßig hohen Kosten für die Instandhaltung der Steganlage aufgrund wiederkehrender Vandalismusschäden. Insgesamt wurden von 2018 bis 2020 Reparaturen in Höhe von 48.000 Euro in Auftrag gegeben.

Die Spiegelsteganlage auf dem Bunkerberg ist eine Installation mit dem Titel “Die Suche nach mir selbst” und wurde 2017 anlässlich des 500. Reformationsjubiläums nach Plänen der Hochschule Düsseldorf als Geschenk der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) für die Stadt errichtet …”

Leider verzichtet der Super Sonntag diesen Aufmacher auf seiner Internetseite sowie Facebook-Seite als Information zur Verfügung zu stellen (Stand vom 16.06.21, 19.17 Uhr). In Zeiten der heutigen Medienaffinität sollte dies nicht drei Tage in Anspruch nehmen, zumal Informationen zu Corona oder Polizeimeldungen aktuell vorhanden sind. Vom Prinzip her zwar noch nicht so tragisch, aber es scheint auch hier bereits das von Boris Reitschuster oft bemängelte “Framing” einzusetzen. 

Mit keinem einzigen Wort wird nämlich erwähnt, dass genau die AfD-Fraktion im Wittenberger Stadtrat mit dem Antrag A-003/2021 vom 20.01.2021 den Rückbau des EKD-Geschenkes aufgrund der bekannten Vandalismusschäden und deren ausufernden Kosten für den Steuerzahler gefordert hatte. Nachzulesen im durchaus sachlichen Artikel der MZ vom 02.03.2021 (allerdings nur als kostenpflichtiger Artikel) und auf unserer Seite im Artikel vom 06. März 2021.

Selbstredend wurde dieser Antrag mit fragwürdiger Argumentation der lokalen Akteure abgelehnt. Die Stadträte hatten zu dieser Zeit wohl eine einhellige Meinung, denn den 27 Nein-Stimmen standen nur die 5 Ja-Stimmen der eigenen Fraktion gegenüber – was hier auch im Wortlaut und Abstimmungsergebnis nachgelesen werden kann.

Schon interessant, wie sich das Blatt jetzt gedreht hat. Dann muss konstatiert werden, dass die Stadt wohl doch vor dem Vandalismus eingeknickt ist, auch wenn zum Beispiel die Stadträte Kretschmar, Dr. Ehring oder Dübner dies nicht gerne hören wollen. Ein Abbau – wenn auch vorerst nur der unteren Spiegel – geht in die richtige Richtung – und dies ist ein Erfolg der AfD-Stadtratsfraktion Wittenberg!

Maik Bialek, Vorstandsmitglied im KV Wittenberg