Erneut war in den Massenmedien um die Frankfurter Rundschau, Zeit Online und des heimischen Leib- und Magenblatts der Wittenberger Bevölkerung (Mitteldeutsche Zeitung – MZ) nicht zu lesen, was Dr. Mario Tietze bei seinem sehr interessanten Vortrag am 21. Juni 2018 in der Wittenberger Stadtkirche zum Relief kundgetan hat. Wir hatten bereits mehrfach darauf hingewiesen.[1],[2] [3],[4],[5]

Mit dem Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, hat sich erneut jemand aus der fernen Politikerkaste erlaubt, die über 700 jährige Geschichte des Reliefs an der Wittenberger Stadtkirche zu kritisieren. Aber nicht nur das – es wird natürlich gleich die Abnahme und Verbannung ins Museum gefordert, gleichgesetzt mit dem Hinweis „auf den Anschlag auf die Synagoge in Halle“ – so ist es zumindest der Frankfurter Rundschau zu entnehmen.

In die selbe Kerbe haben auch Irmgard Schwaetzer als Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland und der aus Wittenberg hochgelobte (oder weggelobte?) neue evangelische Landesbischof in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, geschlagen.

Vielen Wittenbergern geht aber diese Diskussion, die weiter gerichtlich am 21. Januar 2020 vor dem Oberlandesgericht in Naumburg stattfinden soll, gewaltig auf den Zeiger.
Allerdings stellt sich die Frage, ob auch die Wittenberger „Gewähr bei Fuße“ stehen, wenn es tatsächlich zur Abnahme des Reliefs kommen sollte. In den sozialen Medien kann man viel schreiben und sich gegen die Abnahme aussprechen, jedoch vor Ort für den Erhalt persönlich aufzustehen und Gesicht zu zeigen, dürfte kaum den Bürger interessieren – oder?

Welche bekannten „Größen“ im christlichen Gewand sich wieder in Szene gesetzt hatten, konnte man zum Reformationsfest am 31. Oktober an der Stadtkirche feststellen. Der aus Leipzig kommende Pfarrer Thomas Piehler und seine aus Darmstadt angereisten Marienschwestern nahmen wieder mit ihren Transparenten Deutschland in Gesamthaftung.

Wenn Pfarrer Piehler in der MZ mit den Worten zitiert wird: „Nach Halle muss man ganz neu denken“ empfiehlt der Schreiber dieser Zeilen sich zum Denkprozess im Talar und mit Kippa durch Berlin-Neukölln, Duisburg-Marxloh oder nach Köln zu begeben. Sollten die Befürworter des „Bündnis zur Abnahme der Judensau“ in diesen Stadtteilen von muslimischen Judenhassern bepöbelt, bespuckt oder anderweitig angegriffen werden, empfehlen sich tatsächlich neue Denkprozesse. [6]
Denn der neue Antisemitismus geht eben nicht von der christlichen Kultur aus, sondern von der islamischen „Kultur“. Der im Koran kodifizierte Hass, übrigens nicht nur auf Juden, sondern auch auf Christen bezogen, wird Tag für Tag mit der ununterbrochenen Zuwanderung von überwiegend illegalen muslimischen „Schutzsuchenden“ weiter importiert und verschärft.
Das sollten die Befürworter der Abnahme immer beherzigen und sich dahin begeben, wo Sie hergekommen sind! Bleiben Sie mit Ihren Marienschwestern in Darmstadt bzw. Leipzig und lassen Sie die Wittenberger in Ruhe!

Im Übrigen gibt es laut Wikipedia allein in Deutschland noch 25 weitere erkennbare Darstellungen von diesem geschichtsträchtigen Relief, die anscheinend für Düllmann, Piehler und den Darmstädter Marienschwestern nicht von Interesse sind. Man möchte halt am Wittenberger Relief ein Exempel statuieren, um dann auch in den anderen Städten Forderungen aufzumachen, oder geht es vielleicht doch nur darum das Wittenberger Relief ins eigene Heim zu hängen? [7]

Begrüßenswert ist die im MZ Artikel vom 04. November durch den Wittenberger Pfarrer Dr. Johannes Block angekündigte Publikation „über die Geschichte der Schmähplastik und die Komplexität von Gedenkkultur“. Aber auch der Hinweis von Gemeindekirchenrat Jörg Bielig in Richtung des Herrn aus dem fernen Berlin sollte positiv erwähnt werden, denn Schandmale gibt es noch mehr, nicht nur in der „kleinsten Großstadt der Welt“ – wie Torsten Zugehör als Wittenberger Oberbürgermeister mal trefflich formulierte.
Geschichte dient der Aufklärung sowie der Erinnerung und muss erhalten werden!

Wer das noch nicht begriffen hat, wovon beim derzeitigen Erkenntnisstand bei den Befürwortern der Abnahme der Judensau auszugehen ist, sollte sich an den 09. November ´38 und die folgenden Jahre erinnern.
Dort wurden nicht nur Synagogen gebrandschatzt, sondern auch Bücher und Schriften verbrannt, Gedenksteine geschliffen sowie Geschäfte geplündert und tausende Juden verhaftet, gedemütigt und ermordet.
Wenn Pfarrer Piehler und die weiteren Befürworter (allen voran der Kläger Michael Düllmann) „keine Ruhe geben“ wollen und „kein Weiter so“ akzeptieren, sind sie nicht besser als die damaligen Machthaber. Wobei, hier mal nur ganz an Rande erwähnt, auch die Amtskirche durch ihr Zutun den neuen Machthabern mehr als die Hand gereicht hat.[8]
Wenn wir jetzt noch die Brücke zu heutigen Zeit aufmachen, sehen wir, dass wir uns bereits in ähnlichen Zeiten wiederfinden…

Lassen wir zum Schluss noch den Autoren Chaim Noll zum Thema „Berlin und Halle“ zu Wort kommen:
„Der Autor Chaim Noll weist darauf hin, dass es sich bei dem Anschlag von Halle in Wahrheit um einen Teil eines Doppelereignisses handelte. Vier Tage vor Halle sei ein Syrer, „Allahu akbar“ und „Fuck Israel“ schreiend und mit einem Messer fuchtelnd, auf eine Berliner Synagoge zugerannt.
Nach wenigen Stunden war der verhinderte Attentäter jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Nach Berlin gab es kaum öffentliche Empörung, nach Halle überschlugen sich alle, was Noll als Zeichen „pathologischer Toleranz“ geißelt. Noll klagt an, dass muslimischer Judenhass auf deutschen Schulhöfen mittlerweile einfach geduldet sei und so auch jungen Deutschen der Eindruck vermittelt werde, Juden seien verächtliche Wesen. So werde der alte deutsche durch neu importierten muslimischen Judenhass wiederbelebt: „Was junge Muslime seit Jahren ungestraft dürfen, beanspruchen auch junge Neonazis für sich“, resümiert Noll voll berechtigter Bitterkeit die Folgen der doppelten Maßstäbe im bundesdeutschen Umgang mit Antisemitismus.“[9]

Maik Bialek
Mitglied im Kreisvorstand AfD Wittenberg

Zusatz vom 10.12.2019: Die mündliche Verhandlung am Oberlandesgericht Naumburg findet am 21. Januar um 13.30 Uhr im Saal 400 statt.[10]

[1]
https://afd-wittenberg.de/2019/06/03/das-schmaehrelief-an-der-stadtkirche-ein-kommentar/

[2]
https://afd-wittenberg.de/2018/06/29/die-judensau-an-der-stadtkirche/

[3]
https://www.fr.de/politik/judensau-wittenberg-soll-antisemitische-relief-entfernt-werden-10998418.html

[4]
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-10/antisemitismusbeauftragter-wittenberg-stadtkirche-lutherstadt-wittenberg-museum

[5]
https://www.mz-web.de/wittenberg/schmaehbild-in-wittenberg-antisemitismusbeauftragter-will-judensau-abnehmen-lassen-33385896

[6]
https://www.mz-web.de/wittenberg/geschichte–der-druck-waechst-33411832

[7]
https://de.wikipedia.org/wiki/Judensau (Abruf vom 10.11.2019, 19.16 Uhr)

[8]
https://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/die-unruehmliche-rolle-der-evangelischen-kirche-im-dritten-reich/

[9]
https://www.preussische-allgemeine.de/nachrichten/artikel/berlin-und-halle.html

[10] http://www.presse.sachsen-anhalt.de/index.php?cmd=get&id=907407&identifier=d1a9ad80196b692080be0c18fa551edb