Wittenberger Streifzüge zur Lichternacht – „Wittenberg, schön wie nie?“

 

Ein erneuter nächtlicher Streifzug durch die Wittenberger Altstadt des hiesigen „Kulturbeauftragten“. Die Wittenberger Bürger als auch sehr viele auswärtige Gäste haben die verkaufsoffene Lichternacht zum Anlass genommen, hier in „der kleinsten Großstadt der Welt“ nicht nur Kultur zu erleben, sondern eben auch außerhalb von Amazon & Co den Einkauf zu tätigen.

 

Ein Mitternachtseinkauf wurde es zwar nicht ganz, da die Geschäfte nur bis 23 Uhr geöffnet hatten. Aber immerhin war die Stadt gut gefüllt, so dass nicht nur bei den Einzelhändlern die Kassen geklingelt haben dürften. Ob man nun (wie ab 16 Uhr im Alten Rathaus bei der Verleihung der Urkunde zur FairTrade Stadt genannt) auch faire Bekleidung erwerben konnte, ist da noch eine ganze andere Frage. Denn der Konsument hat leider in der heutigen Zeit keine Kenntnisse mehr, mit welchem Zeitaufwand Bekleidung (oder eben auch regionale Lebensmittel) hergestellt werden. Hoffentlich haben auch die Verkäufer eine „faire“ Bezahlung für die zusätzlichen Stunden erfahren dürfen.

Dem Ansinnen der Wittenberger AfD-Stadtratsfraktion, in den leer stehenden Geschäften der Collegienstraße Schauwerkstätten einzurichten, wurde oft genug vom Stadtrat und durch die Ausschüsse torpediert. Selbst dem Verfasser dieser Zeilen wurde in der Steuerungsgruppe zur FairTrade mehrmals mitgeteilt, dass eine Regionalität hier nicht gewünscht ist. Mittlerweile musste aber auch Henrike Heierberg als Initiatorin des Stadtratsbeschlusses erkennen, dass eben nicht überall fair gehandelte Produkte in Wittenberg möglich sind – und man auf regionale Lebensmittel ausweichen muss. Eine späte Selbsterkenntnis zwar, aber immerhin. 

Neben verschiedenen kleinen Bühnen mit Livemusik gab es auch den einen oder anderen Verpflegungsstand. Gute Gespräche mit Bekannten und Gewerbetreibenden rundeten diese Kulturnacht ab. Die deftige russische Küche auf dem Kirchplatz war jedenfalls sehr zu empfehlen …

 

Wie der MZ-Presse am Folgetag entnommen werden konnte, gab es zur Nacht am Wittenberger Altstadtbahnhof * Angriffe mit Steinwürfen auf Polizisten „aus einer Gruppe von etwa 300 teils betrunkenen Menschen“. Da ich davon ausgehe, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, war es wohl bisher nicht möglich, die „Gruppe“ zuzuordnen. 

Gewalt war jedoch noch nie eine Lösung! Gewalt in Verbindung mit Alkohol wäre zwar schärfer zu verurteilen (was genau andersherum erfolgt, da man nicht als zurechnungsfähig gilt) sowie Gewalt aus einer Gruppe heraus erst recht! Ob der Staat jedoch willens ist, den womöglich mit festem Wohnsitz und „noch nie auffällig“ gewordenen Tätern eine zeitnahe „Bestrafung“ zu unterziehen, bleibt fraglich bei der Überlastung von Staatsanwaltschaften und Gerichten, zumal diese auch aus politischen Gründen „im Sinne des Volkes“ unterwegs sind – wie nicht nur am Fall von Marcus Hempel zu sehen ist. 

Aufgrund eines Augenzeugenberichtes zur Darstellung der gestrigen Vorkommnisse hat sich der Verfasser dieser Zeilen erneut in die Spur gemacht. Das Ergebnis ist in den folgenden Bildern festgehalten.

„Ich kann bezeugen, dass am Altstadtbahnhof und im Park hunderte U20-Leute waren, die sich dem absoluten Hedonismus mit Alkohol, Tabak, Gras und wer weiß, was noch hingegeben haben. Die Mädchen liefen herum, als würden sie anschaffen und alle 10 Meter dröhnte eine andere Bassbox mit kulturmarxistischer „Musik“. Die absolute Jugendverwahrlosung!“

    

Das Tor zu Wittenberg vom Altstadtbahnhof kommend, eine sehr „einladene“ Geste für die Besucher … 

   

FairTrade Produkte bzw. deren Verpackungen sind weder „fair“ entsorgt, noch steht es zu bezweifeln, dass Kinder in den Gärten etwas erlernen wollen  – wenn diese einige Jahre später als Jugendliche sprichwörtlich die Sau rauslassen. Wie man sieht, haben Sozialarbeiter in den Schulen wohl nur bedingt geholfen …

 

Am Bunkerberg ein ähnliches Bild. Die einzige Verbesserung gegenüber meines letzten Beitrages zu dieser Kunstinstallation ist die, dass zwischendurch gemäht wurde.

   

Es kann jedenfalls nicht im Sinne der Stadt sein, immer nur den Stadtordnungsdienst die Mängel aufnehmen zu lassen! Der Luthergarten mit Altstadtbahnhof oder der Bunkerberg als Aushängeschild der Stadt bedürfen einer zeitnahen Beräumung, schließlich sollte man aus seinen Fehlern gelernt haben, oder? Die Lichternacht fand schließlich nicht zum ersten Mal statt – man hätte den Kommunalservice oder andere Dienstleister verpflichten können. 

Wenn diese Bereiche als Aushängeschilder der Lutherstadt Wittenberg auch noch am Tag der Deutschen Einheit dienen sollen, dann gute Nacht. Selbst wenn einen Tag danach beräumt wird, kann ich als Bürger von der Stadt erwarten, nicht noch um 11.30 Uhr auf diese Verwahrlosung der Jugend hingewiesen werden zu müssen!

„Nationen sterben nicht durch Invasion, sie sterben an innerer Fäulnis“ – so Abraham Lincoln.

Maik Bialek, Vorstandsmitglied KV Wittenberg

* In der Version vom Vormittag hatte ich den Hauptbahnhof als Ort der Randale genannt, es war natürlich der Altstadtbahnhof gemeint. Wer lesen kann … 

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