Petition zum Erhalt des Reliefs der „Judensau“ an der Wittenberger Stadtkirche

https://www.openpetition.de/petition/online/petition-zum-erhalt-des-reliefs-judensau-an-der-wittenberger-stadtkirche

Das Sandsteinrelief aus dem Jahr 1305 befindet sich an der Südostecke der Kirche und zeigt einerseits einen Rabbiner, der einem Schwein unter den Schwanz schaut, andererseits Juden, die an den Zitzen der Sau trinken. Nun fordert ein „Bündnis zur Abnahme der Judensau im Reformationsjahr 2017“ und der britische Theologe Richard Harvey die Entfernung dieses Reliefs durch die Stadt. Um den Druck zu erhöhen, sollen mehrere Mahnwachen abgehalten werden.

Diese Petition dient dem Erhalt des Judensau-Reliefs als Teil unserer Geschichte und Teil unserer Stadt!
Begründung:
Das Relief stellt einen Teil der deutschen Geschichte dar. Sollte es entfernt werden, drängt sich die Frage auf, welche historischen Kunstwerke folgen, weil sie zu einem Teil der Geschichte gehören, der heute lieber verdrängt wird? Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und ihrer Darstellung sind ein unabdingbares Element, um ein reflektiertes und selbstreflexiven Geschichtsbewusstseins zu fördern und zu entwickeln. Hierfür benötigen wir geschichtliche Bezüge, welche unsere Einstellungen und unser Handeln prägen und beeinflussen.

Wie die Bilder vom 17.05.17 zeigen, wird die Judensau gleichgesetzt mit Auschwitz und Antisemitismus. Damit wird DAS Totschlagargument auch im Lutherjahr wieder hoffähig gemacht.

Das folgende Zitat entstammt aus dem beigelegten Informationsblatt vom Bündnis und entlarvt damit den eigentlichen Zweck: „… Angesichts dieser Vergangenheit und des neu aufflammenden Antisemitismus in der Gegenwart sind die Verantwortlichen gerufen, ein unübersehbares Zeichen der Achtung und Freundschaft gegenüber jüdischer Religion und Kultur zu setzen. Die Welt schaut 2017 nach Wittenberg. Weltweit würde dieses Signal (Abnahme der Judensau) im Jubiläumsjahr zur Reformation wahrgenommen und verstanden. Nie wieder Antisemitismus und Judenhass!“

Was nicht erklärt wird, warum und von welcher Gruppe aus sich die Juden mit dem neuen Antisemitismus konfrontiert sehen. Das sind Bürger mit arabisch-muslimischen Hintergrund, die anscheinend ein Problem mit Juden haben. In Berlin und anderen Großstädten konnte man dies bereits in den letzten Jahren verstärkt beobachten.

Für dieses Bündnis spielt das aber keine Rolle, der Schuldkult muss weiter gegenüber den Deutschen aufrecht erhalten werden. Und da es auch ein Herr Harvey bisher nicht geschafft hat (es gab davor bereits einige Versuche das Relief abzuhängen), wird im Lutherjahr die mediale Aufmerksamkeit gesucht.

In vielen arabischen und muslimischen Ländern werden Andersgläubige verfolgt, ermordet und am Ausüben der Religion behindert. Für dieses Bündnis ist dies anscheinend weniger von Bedeutung. Die Bilderstürmerei dagegen wird hier wieder hoffähig gemacht. Und die politischen und kirchlichen Vertreter der Stadt schauen zu?

Die Vertreter der örtlichen Kirche waren zumindest am 17.05.17 nicht (erkennbar) vor Ort. Einige haben sich lieber am Eingang des Alten Rathauses unterhalten, anstatt mit den Initiatoren das Gespräch auf dem Markt zu suchen. Überraschend war, eigentlich mehr enttäuschend, dass ein Mitglied der CSU zu den Befürwortern dieses Bündnisses gehört. Von den Grünen, Linken und Sozialdemokraten hätte man es erwartet, aber von einem Mitglied der CSU? Wenn man jedoch darüber nachdenkt, ist dies leider nichts Ungewöhnliches mehr. Ob nun CSU oder CDU, den Buchstaben „C“ im Parteinamen hat man seit Jahren vernachlässigt. Aber vielleicht steht dieser Buchstabe für Chaotisch, was die Aktionen seit dem September 2015 befürchten lassen?

Der AfD Kreisverband Wittenberg war mit Matthias Lieschke (MdL) vor Ort und hat bereits am ersten Tag mit einigen Befürwortern dieses Bündnisses das Gespräch gesucht und sich der Diskussion gestellt. Ebenfalls hat Stadtrat Dirk Hoffmann (AfD) zu einer gemeinsamen Erklärung aller Fraktionen zum Erhalt der Judensau in der letzten Stadtratssitzung aufgerufen.

Da die Welt 2017 zu Gast in Wittenberg ist, erlauben wir uns noch einen Hinweis auf das Problemdenkmal im Arsenalparkhaus, besser bekannt unter den Namen „Hans-Lufft-Keller“. Es wäre zu begrüßen, wenn sich dafür ein Bündnis finden würde, um diesem Denkmal einen würdigen Platz zu geben.

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