Dresden 2025 – 80 Jahre nach dem „Moral Bombing“, was bleibt?

Auch nach 80 Jahren des Terroranschlages auf Dresden hat es die Versammlungsbehörde nicht für nötig erachtet, ein stilles Gedenken auf dem Altmarkt zu ermöglichen. Die seit Jahren üblichen Absperrungen in unmittelbarer Nähe des Gedenkortes wurden zwar von der Polizei vorbildlich gesichert, Übergriffe der tanzenden Frauen, Männer und deren weitere zig Geschlechter sind nicht bekannt geworden – dennoch gerade für dieses Jahr als stille Erinnerung untragbar!

Zur Erläuterung: Es ging den Verantwortlichen der RAF (Royal Air Force) nicht etwa um die Zerstörung von kriegswichtigem Material für die Front oder von Fabriken oder Transportwege – es ging den Verantwortlichen schlicht um die Vernichtung von Menschen! Charles Portal, Stabschef der RAF brachte es bereits in der „Area Bombing Directive“ vom 14. Februar 1942 in der Anweisung zum Flächenbombardement auf den Punkt für die Piloten der Bomberfestungen: „Ich nehme an, es ist klar, dass die Zielpunkte die Wohngebiete sein sollen und beispielsweise nicht die Werften oder Flugzeugfabriken. Das muss ganz deutlich gemacht werden, falls es noch nicht verstanden worden ist.“

Völkerrechtliche wie moralische Argumente kannten jedoch weder Charles Portal noch Artur Harris oder Winston Churchill, denn in Abstimmung mit der United States Army Air Forces (USAAF) wurden sehr heftige Angriffe im Rahmen der Operation Thunderclap geflogen. Darunter z.B. gegen Darmstadt vom 11./12. September 1944 mit 12.000 Toten, Magdeburg vom 16./17. Januar 1945 mit 4.000 bis 16.000 Toten oder Swinemünde noch am 12. März 1945 mit bis zu 4.500 bis 23.000 Toten.

Die immer noch von der „Historikerkommission zu den Luftangriffen auf Dresden“ kolportierte Gesamtopferanzahl von „höchstens 25.000“ ist mehr als schäbig. Es wird Zeit, dass bei einer blauen Regierung in Sachsen ergebnisoffene Forschungen ermöglicht werden, selbst wenn nach und nach die Erlebnisgeneration dies nicht mehr erleben wird. Darum ist dieses Gedenken in Dresden an den beiden Tagen vom 13. zum 14. Februar mehr als wichtig. Götz Frömming (MdB) hat sich mit dem Mahler Dr. Armin Schönbach in knapp 14 Minuten über das „Höllenfeuer“ unterhalten – den Link gibt es hier.

Leider hat der Vorstand des Kreisverbandes Dresden sich dem Erinnern auf dem Altmarkt wegen Sicherheitsbedenken entzogen, da es bereits im vergangenen Jahr ein Spießrutenlauf der Teilnehmer zum Altmarkt war. Stimmt durchaus, denn der Verfasser dieser Zeilen war auch im letzten Jahr vor Ort und kann dies anhand des linken Gegenprotestes beurteilen. Das Gedenken fand deshalb bereits ab 11 Uhr auf dem Heidefriedhof an der Skulptur „Trauerndes Mädchen am Tränenmeer“ statt. Dennoch hätte eine Teilnahme (gerade in diesem Jahr) auf dem Altmarkt oder vor der Frauenkirche organisiert werden können, nur halt anders.

Im aktuellen Artikel der PAZ (Preußische Allgemeine Zeitung) wird jedoch nicht nur die Todesanzahl angezweifelt, sondern auch das Thema der Tieffliegerangriffe am Elbufer und Großen Garten näher beleuchtet – nachzulesen hier. Wer sich dabei das fast vergessene Requiem von Siegfried Köhlers Sinfonie Nr. 5 anhören möchte, kann dies unter Compact-TV machen.

Die Welt weiß alles, was die Deutschen begangen haben, sie weiß aber nichts darüber, was den Deutschen angetan wurde.” Patrick J. Buchanan, ehem. amerikanischer Präsidentschaftskandidat.

Lassen wir die Bilder vom Freitag zum Abschluss wirken. Ein großes Dankeschön soll an Jürgen für die immer vorzügliche Organisation ausgesprochen werden, als auch an viele weitere Mitstreiter sowie an Stefan und Familie für ein würdiges Gedenken in der sächsischen Hauptstadt!

Danke auch an die Beamten, die die Nacht über das Denkmal mit den Erinnerungsgaben vieler Dresdner Bürger bewacht haben …

Maik Bialek, Vorstandsmitglied im KV Wittenberg

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