Erwiderung auf den Leserbrief „Phrasen und Propaganda“, MZ v. 07. Januar 2025, Lokalseite 17

Die Regenbogenfahne ist nicht das Symbol für Toleranz, Vielfalt und Gleichberechtigung, wie der Leserbriefschreiber meint. Sie ist das ideologische Aushängeschild sogenannter LGBTQ-Lobby-Gruppen, welche die ihnen vermeintlich vorenthaltenen Rechte gern lautstark und farbenfroh einfordern. Die Freiheit und die Rechte der mehrheitlich außerhalb dieser „Community“ stehenden Bürger haben sich dem bunten Geschrei selbstverständlich unterzuordnen.

Das war es dann mit „Toleranz und Vielfalt und Gleichberechtigung“. Und natürlich mit der Demokratie, sofern man den bigotten Bestrebungen, aus konstruierter Diskriminierung Sonderrechte abzuleiten, keinen Riegel vorschiebt.

Ein Gleichsetzen der Regenbogenfahne mit Symbolen des Nationalsozialismus ist im Antrag der AfD-Stadtratsfraktion nicht zu finden. Wohl aber der Hinweis, daß Fahnen und Armbinden der Nationalsozialisten sowie die Symbole anderer totalitärer Systeme ideologische Ansprüche begründen sollten, („… die später als spaltend und exklusiv gewertet …“) wurden; was sehr richtig war. An den anderen totalitären Systemen hat sich der Verfasser nicht gestört. Oder er findet sie einfach nicht kritikwürdig.

Es ist wohl nur für ideologisch Verblendete irritierend, wenn eine AfD-Stadträtin Probleme mit dem Begriff „Vielfalt“ hat. Da er gern und oft für die Rechtfertigung von Minderheitenforderungen nach Sonderrechten mißbraucht wird, sind ihre Bauchschmerzen sehr nachvollziehbar.

Wir sollten sie alle haben. Diese „Vielfalt“ ist nicht, wie der Verfasser meint, „Grundlage unserer freiheitlich-demokratischen Werteordnung.“ Das wäre tödlich für unsere Demokratie. Aber schwammig-nebulöse Begriffe sind ideologischer Kaugummi für selbst ernannte Demokraten.

Damit ist auch schon die Frage des Schreibers „nach der Verfassungstreue dieser Personen“ beantwortet. Fragen wirft nur seine verächtliche, ausgrenzende Ausdrucksweise auf. Wes Geistes Kind spricht da? Wem unterstellt er die seiner Phantasie entsprungenen künftigen Angriffe „auf Minderheiten, wie Homosexuelle“?

Die viel beschworene „Mitte der Gesellschaft“ ist eine traurige Mitte, falls sie mit solchem Demokratieverständnis ausgestattet ist.

Helmut Poenicke

*Bild: Pixabay, SaytaPrem

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